Ich bin zwar kein Psychoanalytiker, kein Arzt und auch mit Zwängen kenne ich mich kaum aus, zumindest kann ich Dir aber ein paar Erfahrungen mitteilen, die ich im Kampf mit eigenen irrationalen und behindernden Ängsten gemacht habe. Es ist wichtig, in einer solchen Situation nicht sofort resigniert das Handtuch zu werfen oder zu versuchen dem Problem irgendwie aus dem Weg zu gehen und du solltest Dich auch nicht an die Hoffnung klammern, das sich irgendwann fortunamäßig die Problematik irgendwie von alleine löst. Ob durch eine beruigende Information, erfolgreiche Therapie oder einfach nur einen zufällig emotional stärkeren Gemütszustand, sei mal so dahingestellt.
Das Problem mit dieser Bekanntschaft wirst du mal eben aus dem Stand, nicht lösen können. Wenn dir das Verhältnis zu dieser Person aber wichtig ist, solltest du ihr gegenüber unbedingt deinen Zwang kommunizieren. Allein schon um zu verhindern, das z.B. dieser Abstand, den du meinst zu halten, nicht falsch interpretiert wird und sich zusätzlich negativ auf euer Verhältnis auswirkt. Das ist extrem wichtig! Wenn ich das in meiner Situation damals nicht irgendwann gemacht hätte, sähe mein Freundeskreis heute ziemlich dünn aus.
Oder weiß die besagte Person bereits von deinem Zwang? Und wenn ja, wie ist die Reaktion? Im Endeffekt ist diese Person ja unweigerlich ein Bestandteil deines Problems und könnte somit auch ein Bestandteil der Lösung werden. Ich habe die Erfahrung gemacht, das es eine enorme(!) Entlastung ist, betreffende Personen mit in die Bewältigung deiner Probleme einbeziehen zu können. Geteiltes Leid ist halbes Leid, sagt man ja so schön. Und es gibt einem einfach enorm viel Mut zu wissen, dass man mit seinen Schwächen angenommen und nicht alleingelassen wird. Oft sieht das ganze dann nämlich gar nicht mehr so unmöglich zu bewältigen aus. Man sollte sich auf seinen Schwächen nicht ausruhen, aber dennoch sorgsam mit ihnen Umgehen.
Was deine Konkrete Frage nach verbleibendem Schmutz angeht, kann ich hier leider auch nichts weiter tun als noch mehr Panik zu riskieren. Das ist jetzt nicht unbedingt die durchdachteste Entscheidung, aber trotzdem einfach die Wahrheit. Ich kann mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass das Haar dieser Person deutlich(!) sauberer sein wird, als der Großteil der Alltagsgegenstände die du täglich angtfrei berührst. Aber keine Panik, deutlich gefährlicher sind tatsächlich die Putzmittel. Auf die Frage nach verbliebenem Fett, würde ich gerne mit dem Vorschlag Kontern, einfach mal nachzufühlen und abzuschätzen was du real dabei empfindest. Es ist sinnvoll sich ab und an zu überwinden, auch wenn man sich dabei nichts gutes verspricht, aber jede Überwindung ohne spürbare negative Konsequenzen, ist wichtig im Kampf gegen so ziemlich jede Angst und oftmals auch der einzig wirksame weg diese irgendwan abzulegen. Wenn alle Stricke reißen, kannst du dir danach immer noch die Hände waschen. Ich finde man verliert doch sehr schnell den Überblick über die tatsächliche Tragweite seines Problems, wenn man es sich wie ein ganzheitlich zu bezwingendes symbolisches Monster mit dem Namen (in diesem Fall) "Meine elende Angst vor dem Dreck in all seinen Erscheinungen" gegenüberstellt, ohne es in der Praxis zumindest gelegentlich mal provokativ in Frage zu stellen. Aber gut, diesbezüglich sollte ich mich, aufgrund meines mangelhaften Wissens über Zwangsstörungen, besser nicht all zu weit aus dem Fenster lehnen. Es sind letztlich persönliche Erfahrungen des erbitterten, aber erfolgreichen Kampfes gegen meine mich einst kontrollierenden Ängste. Vielleicht helfen sie ja.
P.s. Rückstände von Pflegeprodukten, lassen sich Problemlos mit einer Natronwäschen entfernen.